Für bildungsreiche Kommunen!
Bildung von 0 bis 100
Jahren – das sollte sich jede Kommune auf die Agenda setzen. Dazu gehört, dass
Kitas und Schulen in Wohnortnähe vorhanden und diese auch gut ausgestattet
sind. Aber auch Volkshochschulen sowie verschiedenste Bildungsangebote für
Erwachsene in Begegnungsstätten sollten gleichfalls in den Kommunen bedacht
werden. Damit Kinder nicht nur schreiben und lesen, sondern auch schwimmen
lernen, müssen dem aktuellen Trend entgegen mehr Freibäder eröffnet statt
geschlossen werden.
Bildung ist ein grundlegendes Menschenrecht und Voraussetzung dafür, dass sich
Menschen selbstbestimmt entwickeln und erfolgreich an der Gestaltung
gesellschaftlicher Prozesse teilhaben können. Bildung gehört in die öffentliche
Hand. Sie muss Chancengleichheit gewährleisten, Auslese verhindern und
demokratische Gestaltung ermöglichen.
Kinderarmut nimmt leider auch in Bayern immer mehr zu. Oft geht damit die
Einschränkung von Teilhabemöglichkeiten und Bildungschancen einher. Kein Kind
darf zurückgelassen werden! Kinderarmut zu bekämpfen und allen Kindern und
Jugendlichen gleiche Lebenschancen zu ermöglichen, ist eine
gesamtgesellschaftliche Aufgabe, zu der auch die Kommune ihren Beitrag leisten
muss.
Wir stehen für ein anderes Schulkonzept. Statt Auslese heißt unser Prinzip
Förderung. Dazu gehört auch eine entsprechende räumliche und sachliche
Ausstattung der Schulen. Den Ausbau der Grundschulen zu Ganztagsschulen mit
arbeitnehmerfreundlichen Öffnungszeiten und einem fachgerechten Förder- und
sozialpädagogischen Begleitsystem mit entsprechender Personalausstattung wollen
wir vorantreiben. Kostenloses, in öffentlichen Küchen gekochtes Essen aus
biologischem und regionalem Anbau muss zum Standard jeder Schule und jeder
Kindertagesstätte gehören. Eine öffentliche Förderung von Privatschulen, die
von den Kindern Schulgeld verlangen, lehnen wir ausdrücklich ab. Solche Schulen
stehen in einem krassen Widerspruch zu unserer Forderung nach einer Schule für
alle. Zudem streiten wir für die in der Landesverfassung verankerte Lernmittel-
und Gebührenfreiheit und das kostenlose Schuler*innenticket.
Jugendliche sollen sich an den Schulen frei entwickeln können. Die Vermittlung
von Akzeptanz gegenüber Menschen, gleichgültig wie sie sexuell oder
geschlechtlich geprägt sind, sowie aller entsprechenden Lebensformen, ist für
uns eine wichtige Aufgabe der Schulen. Der staatliche Erziehungsauftrag richtet
sich nicht nur auf die Erziehung der Schüler zu einer selbstverantwortlichen
Persönlichkeit, sondern auch auf die Förderung von sozialer Kompetenz im Umgang
mit Andersdenkenden und -fühlenden und auf gelebte Toleranz. Die Schulen sollen
allen Formen von Diskriminierung entgegentreten und die gegenseitige
Rücksichtnahme fördern. Hygieneprodukte für Frauen und Verhütungsmittel sollen
von den Schulen kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
Wir wollen Projekte gegen Antisemitismus, Rassismus, Misogynie, Homo- und
Transphobie sowie weitere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit an den
Schulen vorantreiben.